Der Chronometerhemmung nach Robin nicht ganz unähnlich überträgt das Ankerrad in einer Richtung die Federenergie direkt auf die Unruh, während dies in der anderen Richtung wie bei einer klassischen Hemmung über den Anker geschieht. Sowohl der Anker als auch das Ankerrad werden mithilfe der MEMS-Technologie auf galvanoplastischem Weg hergestellt.
Das Kaliber 9SA5 ist mit einer neuen frei schwingenden Unruh ausgestattet, die eine stabilere Ganggenauigkeit aufweist. Während das aktuelle Kaliber 9S mit einer flachen Spiralfeder versehen ist, besitzt das 9SA5 eine Spirale mit speziell aufgebogener Endkurve zur Verbesserung des Isochronismus.
Vorerst wird das neue Hi-Beat-Kaliber nur im Jubiläumsmodell (SLGH002) verbaut. Die Uhr im Gelbgoldgehäuse mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Höhe von 11,7 mm ist auf 100 Exemplare limitiert und kostet 45.000 Euro.
Ein flüssiges Gleiten des Sekundenzeigers entspricht dem realen kontinuierlichen Fluss der Zeit. Flüssiger noch als bei einem Werk mit 36.000 A/h realisiert das die Spring-Drive-Technologie, die zum Geburtstag der Marke in einem neuen Kaliber weiterentwickelt wurde. Das neue Spring-Drive- Kaliber 9RA5 hat bei einem Durchmesser von 34 mm eine verringerte Höhe von 5 mm. Die Gangreserve konnte um 60 Prozent auf insgesamt fünf Tage gesteigert werden. Mit einer Gangabweichung von +/- 10 Sekunden im Monat wurde auch die Genauigkeit weiter verbessert.
Die neue Technik kommt zuerst in der Referenz SLGA002 zum Einsatz. Die Taucheruhr aus Titan hat einen Durchmesser von 46,9 mm und eine Höhe von 16 mm und ist wasserdicht bis 600 Meter. Die Tiefsee-Uhr kostet 11.500 Euro und ist auf 700 Exemplare limitiert.
Bis auf das erste Grand-Seiko-Modell von 1960 zurück gehen die neuen Referenzen SBGW257/8/9. Sie alle benutzen das rein mechanische Handaufzugskaliber 9S64 und schwingen mit einer üblichen Frequenz von 28.800 A/h. Der Unterschied zwischen den drei Ausführungen, mit gewölbtem Saphirglas und Sichtboden, besteht in den Gehäusematerialien und den Zifferblattfarben. Sie sind in Platin, Gelbgold und Titan erhältlich und kosten zwischen 8300 und 39.000 Euro.
Auch die Referenzen SBGW263 und SBGW264 arbeiten mit dem Handaufzugswerk 9S64. Sie zeichnen sich besonders durch die gravierten Zifferblätter aus. Während das Zifferblatt der ersten Referenz von Hand graviert wird und in einem Gehäuse aus Platin verbaut ist, wird das grüne Zifferblatt der rotgoldenen Variante maschinell hergestellt. Die beiden Modelle sind von tropfendem Wasser und einem Birkenwald inspiriert. Auf 20 bzw. 120 Exemplare limitiert und mit einem massiven Gehäuseboden ausgestattet, kosten die beiden Editionen 101.000 bzw. 25.000 Euro.
Text: Tobias Schaefer
Grand Seiko Hi-Beat Heritage 36.000 - Schnellschwinger zum Jubiläum
