Vor mehr als zehn Jahren startete Chronext als digitale Plattform: Seit 2013 ist das Unternehmen beim Kauf und Verkauf von neuen und Vintagesowie Luxusuhren aus zweiter Hand aktiv. Seither hat man nach eigenen Angaben über 100.000 Kunden in mehr als 60 Ländern bei Kauf und Verkauf unterstützt. Zusätzlich ging man den Weg in die «reale» Welt: Chronext, dessen Anteilsmehrheit seit Mitte 2023 bei einer Gruppe von Investoren liegt, verband schon früh die Präsenz und den Service im Netz mit stationären Niederlassungen. Dazu eröffnete man exklusive «Lounges». In Deutschland befinden sich diese aktuell in Frankfurt, Köln und München. International ist Chronext mit Lounges am Firmensitz in Zug in der Schweiz sowie in Hongkong vertreten. Dort können nach Terminvereinbarung vorbestellte Uhren direkt vor Ort abgeholt werden.
Künftig soll die Präsenz in weiteren Städten ausgebaut werden: Für das erste Quartal 2024 sind die Eröffnungen von Lounges in Berlin und Düsseldorf vorgesehen, zudem plant Chronext im deutschen und im Schweizer Markt Partnerschaften mit dem Uhrenfachhandel, um das Angebot näher zum Kunden zu bringen. Juweliere und Fachhändler sollen bei An- und Verkauf von Uhren aus zweiter Hand unterstützt werden, Chronext soll zu einer eigenen Marke werden. Zudem hat Chronext im Oktober 2023 die Markenrechte an «Watchmaster» übernommen, ebenfalls ein Händler von zertifizierten Uhren aus zweiter Hand, der allerdings nach dem spektakulären Diebstahl von rund tausend Uhren aus einer Tresoranlage Insolvenz anmelden musste. Insgesamt bietet Chronext nach eigenen Angaben derzeit mehr als 6000 Luxusuhren von 49 verschiedenen Marken online an. Die Angebote stammen aus eigenen Ankäufen oder direkt von Herstellern, Einzelhändlern und privaten Anbietern.
Das Herzstück des Unternehmens ist die hauseigene Uhrmacherwerkstatt. In dem 350 Quadratmeter großen Service-Center in Köln sind Chronext zufolge etwa 15 zertifizierte Uhrmacherinnen und Uhrmacher, Polisseure sowie andere Fachleute tätig, um Luxusuhren zu warten, einer Revision zu unterziehen oder zu authentifizieren. Denn jede angebotene Uhr – so das Versprechen von Chronext – wird nach einem mehrstufigen Echtheits- und Qualitätskontrollverfahren intern zertifiziert und erhält eine zweijährige Garantie. Das ist möglich, da Chronext ausschließlicher Vertragspartner für die Kunden ist und diese nicht an externe Händler vermittelt.
Das Service-Angebot der Werkstatt ist allerdings nicht auf Uhren beschränkt, die über Chronext in den Verkauf kommen: Man kann das Unternehmen auch mit dem Service der eigenen Uhr beauftragen. «Diesen Bereich bauen wir aktuell weiter aus», so die neu ernannte Geschäftsführerin Frederike Knop. «Bereits im vergangenen Jahr wurden wir von mehreren Marken zertifiziert und erledigen offiziell die Service-Arbeiten an deren Uhren für den Endkunden.» Seit Juni 2023 zählt etwa Breitling zu diesen Marken, welche die Uhrmacherwerkstatt offiziell zertifiziert haben.
Ein weiteres Standbein ist der Bereich «Independent Brands»: Unter diesem Titel präsentiert Chronext auf seiner Website kleinere Marken und tritt somit als «Fachhandelspartner» für Hanhart, Formex, UBoat, Aerowatch, Elka, EZA Watches, Code41, Hercules, Subdelta und Squale an. Mehr oder weniger bekannte Marken, einige recht neu am Markt, aber alle mit eigenständigem Konzept. Der Schwerpunkt jedoch soll weiterhin der Handel mit Uhren aus zweiter Hand bleiben, betont Frederike Knop: «Wir glauben an das Potenzial und auch an das Bedürfnis, dass dieser Markt betreut, gepflegt und in die richtige Richtung gelenkt werden sollte. Wir wollen hierbei mitgestalten, uns engagieren und erreichen, dass es ein qualitativ hochwertiges Business ist. Mit diesem Anspruch wollen und werden wir erfolgreich sein.»
Text: Iris Wimmer-Olbort
